Im Rahmen dieser Bemühungen hat die Initiative kürzlich wichtige Aktualisierungen ihrer Leitlinien vorgenommen, die neue Grenzwerte für die Beschaffung von Strom aus erneuerbaren Energien durch Unternehmen festlegen. Wie könnte sich dies auf Ihre Strategie für erneuerbare Energien auswirken? Wir erläutern die Änderungen und ihre voraussichtlichen Auswirkungen.
RE100 wurde 2014 gegründet und ist eine globale Klimaschutzinitiative von CDP und Climate Group, deren über 400 Mitglieder aus den kommerziellen und industriellen Sektoren sich verpflichten, bis spätestens 2040 100% ihres Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen.
Um die Ambitionen höher zu setzen, hat RE100 kürzlich seine Leitlinien zur Beschaffung von erneuerbarem Strom durch Unternehmen aktualisiert. Nach der jüngsten Überarbeitung der technischen Kriterien, die definieren, welche für die Teilnahme an der RE100-Kampagne als Strom aus erneuerbaren Energien zählt, müssen die Mitglieder ab dem 1. Januar 2024 eine Frist von 15 Jahren für die Inbetriebnahme oder das Repowering einhalten, wenn sie Strom aus erneuerbaren Energien kaufen, um 85% ihres gesamten jährlichen Strombedarfs zu decken. Daher wird diese Änderung den Bau neuer und zusätzlicher Kapazitäten für erneuerbare Energien anregen, indem sie die Nachfrage der Mitglieder nach neuen Projekten direkt erhöht.
Der größte Teil (39%) des von den RE100-Mitgliedern im Jahr 2021 beschafften Stroms aus erneuerbaren Energien wurde über entbündelte Herkunftsnachweise (HKN, Englisch: Energy Attribute Certificates oder EACs) geliefert. Entbündelte HKN sind ein Abrechnungsinstrument, das zuverlässig Megawattstunden erneuerbaren Stroms vom Ursprungsort bis zum Endverbraucher verfolgt. Sie werden getrennt vom zugrunde liegenden Strom gehandelt und gelten als die einfachste Maßnahme, die ein Unternehmen ergreifen kann, um die Emissionen zu reduzieren, die durch den Kauf von Strom entstehen.
Die neuen Vorschriften werden sich insbesondere auf den Kauf von entbündelten HKN aus Wasserkraftwerken auswirken, die als Benchmark der Branche gelten, aufgrund ihrer Betriebsdauer von mehr als 15 Jahren. Bemerkenswert ist, dass Norwegen, Europas wichtigster Lieferant für entbündelte HKN, rund 45% seines Stroms aus Wasserkraft bezieht. Die Änderungen werden sich jedoch auch auf Wasserkraftländer wie Österreich und die Schweiz, die USA, Brasilien und China auswirken. Infolgedessen erwarten Marktexperten eine verstärkte Nachfrage nach „neueren“ Technologien wie Wind- und Solarenergie, was die Hausse auf den Märkten für entbündelte HKN in bestimmten Regionen begünstigt.
Angesichts dieses Szenarios können sowohl RE100-Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder potenziell vom Abschluss mehrjähriger entbündelter HKN-Terminverträge profitieren. Diese Verträge dienen als Absicherungsinstrumente, die es den Unternehmen ermöglichen, sich bereits heute Mengen und Preise für die nächsten drei bis fünf Jahre zu sichern, aber erst nach Lieferung der entbündelten HKN in den jeweiligen Jahren Geld auszuzahlen. Durch den Abschluss solcher Verträge können Unternehmen das Risiko höherer zukünftiger Preise für Technologien wie Wind- und Solarenergie, die von den RE100-Mitgliedern in Zukunft stärker nachgefragt werden, abfedern.
Mit globalen Erfahrungen und expliziten regionalen Kenntnissen über die Strommärkte ermöglichen unsere Expert*innen maßgeschneiderte Beratungs- und Lösungsansätze, um Unternehmen auf der ganzen Welt bei der Verwirklichung ihrer Ziele im Bereich erneuerbare Energien zu unterstützen.
Wenn Sie wissen möchten, wie mehrjährige entbündelte HKN-Terminverträge Ihnen helfen können, Ihre Klimaschutzziele auf die kosteneffizienteste Weise zu erreichen, laden wir Sie ein, mit unseren Expert*innen für erneuerbare Energien Kontakt aufzunehmen.
Wenn Sie erfahren möchten, wie sich die neuen technischen RE100-Standards auf Ihre Dekarbonisierungsstrategie auswirken können, wenden Sie sich an einen Experten unseres Teams für erneuerbare Energien.
