South Pole betreibt ein Förderprogramm zur Reduktion der Methanemissionen von Kläranlagen. Dieses wird von der Stiftung KliK finanziert. Das Programm unterstützt Kläranlagenbetreiber, die in ihrem Betrieb Massnahmen umsetzen, welche die Methanemissionen reduzieren und so einen Beitrag zum Klimaschutz in der Schweiz leisten.
Methan ist ein Treibhausgas mit einem Treibhauspotenzial 25-mal höher als jenes von CO 2. Das bedeutet 40 kg oder 60 m³ Methan bei Atmosphärendruck haben den gleichen Klimaeffekt wie eine Tonne CO2. In der Schlammbehandlung entstehen sehr grosse Mengen dieses Gases, mit einen massgebenden Einfluss auf die Klimabilanz einer Kläranlage. Das Programm von South Pole unterstützt Kläranlagenbetreiber, die in ihrem Betrieb methanreduzierende Massnahmen umsetzen. Je nach Verfahren kann das gefasste Methan sogar energetisch genutzt werden. Dies bedeutet potenzielle, zusätzliche Einnahmen durch den Mehrverkauf von Gas oder Strom.
Im Rahmen dieses Programms werden offene Nachfaul- und Stapelbehälter der Kläranlage mit einer gasdichten Abdeckung ausgestattet. Die gefassten Abluftströme werden einer Gasverwertung zugeführt, um das Methan effektiv zu eliminieren. Teilnehmende Anlagenbetreiber erhalten eine Vergütung von 140 CHF pro eingesparter Tonne CO 2e, bis die Investition amortisiert ist. Danach erhalten sie jährlich CHF 10'000 für den Betrieb der Maßnahme sowie zusätzlich CHF 25 pro eingesparter Tonne CO2e.
Ab 2024 können neue Projekte in das Programm aufgenommen werden, die anstelle einer gasdichten Abdeckung, eine schwimmende Abdeckung oder eine Entgasungstechnologie installieren.
So funktioniert's:
Zusammen mit dem Ingenieurbüro des Vertrauens bietet South Pole allen Kläranlagen eine kostenlose, unverbindliche erste Analyse des Reduktionspotentials an. Bei Interesse startet der Anlagenbetreiber vertiefte Abklärungen mit dem Ingenieurbüro. Nach Abschluss der Vorplanung und Eignungsprüfung entscheidet der Anlagenbetreiber über die Programmteilnahme.
Der Anlagenbetreiber setzt die Massnahmen, welche die Methanemissionen reduzieren in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro um. Er installiert die für das Monitoring der Emissionsreduktionen erforderlichen Messgeräte.
South Pole kümmert sich um die Ausstellung der CO 2- Bescheinigungen durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU). Vom Kläranlagenbetreiber werden nur die Monitoringdaten zu Gasflüssen und Klärschlamm-Umsatz benötigt.
South Pole überweist jährlich die Förderbeiträge für die erzielten Emissionsreduktionen an den Anlagenbetreiber.
Folgende Kläranlagen nehmen bereits am Programm teil:
Weitere Anlagen analysieren zurzeit das Reduktionspotenzial oder befinden sich in der Vorplanung.
Die technische Dokumentation zum ARA-Programm sowie weitere Informationen finden Sie auf der Seite des BAFU unter dem Titel "0089 Programm zur Behandlung von methanhaltigen Abluftströmen auf kommunalen Kläranlagen".
Hier finden Sie eine Publikation zu unserem Programm in der Fachzeitschrift Aqua & Gas.
Sie möchten jetzt für das Klima handeln und an dem ARA-Programm teilnehmen? Hier finden Sie den Link zum Anmeldeformular.
"Dank des Förderprogramms können auch Kläranlagen einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Neben der zusätzlichen Gasproduktion profitieren sie von zusätzlichen Einnahmen zur Deckung der Investitionen. Die Zusammenarbeit mit South Pole ist einfach, rasch und unbürokratisch."