Zürich, 22. Januar 2021
Das Ziel ist klar. Die Weltgemeinschaft muss bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels abwenden zu können. Dafür müssen wir bis 2030 unseren globalen CO2-Fußabdruck um 30 Milliarden Tonnen reduzieren. Eine Mammutaufgabe, die sich aber stemmen lässt, wenn die Wirtschaft Verantwortung übernimmt und das notwendige Kapital mobilisiert, um die Klimakrise zu bewältigen. Laut einem neuen Report der Schweizer Nachhaltigkeitsfirma South Pole, mit dem Titel "How should the private sector step up climate action?" (zu Deutsch: "Wie sollte der Privatsektor seine Klimaschutzbemühungen ausbauen") braucht es dafür allerdings klare Anreize aus der Politik. Bisher setzen Regierungen weltweit entweder gar keine oder nur schwache wirtschaftliche Anreize, die Treibhausgasemissionen zu senken. Der CO2-Preis spielt aber eine große Rolle, damit auch die Privatwirtschaft ihr Potenzial ausschöpfen kann.
Weltweit liegt der durchschnittliche Preis pro Tonne CO2-Emission, sofern es überhaupt einen Preis gibt, viel zu tief, auch in der Europäischen Union. Um die Auswirkung auf Umwelt und Gesellschaft korrekt widerzuspiegeln, müsste der Preis zehnmal so hoch sein und bei ungefähr 100 Dollar pro Tonne liegen. Diese fehlenden bzw. unzureichenden politischen Signale, verringern den Anreiz für Unternehmen, ihre Treibhausgasemissionen in dem Tempo zu reduzieren, das zur Abwendung katastrophaler Klimaschäden erforderlich ist. Ein niedriger Preis für Emissionen bewirkt auch, dass weniger Investitionen in klimafreundliche Technologien und Projekte und somit auch in so genannte grüne Jobs fließen.
Während staatliche Maßnahmen nur schleppend vorankommen, steigt der gesamtgesellschaftliche Druck auf Unternehmen. Kund*innen fordern, dass Firmen Verantwortung für die Umweltschäden übernehmen, die sie tagtäglich verursachen. Denn schlussendlich muss die Gesellschaft die Folgen tragen. Derzeit werden die meisten freiwilligen Klimaschutzmaßnahmen von börsennotierten Unternehmen umgesetzt, die Netto-Null-Ziele haben und sich ihrer unternehmerischen Verantwortung stellen. Diese Anstrengungen reichen jedoch bisher noch nicht aus, um das 1,5°C-Klimaziel des Pariser Abkommens zu erreichen. In Anbetracht dieser Ausgangslage appelliert South Pole an die Privatwirtschaft, ihre Klimaschutzmaßnahmen zu verstärken und hier und jetzt alle verfügbaren Lösungen auszuschöpfen. Dazu gehören sowohl die Vermeidung und Reduktion von Treibhausgasemissionen als auch die Kompensation aller verbleibenden Emissionen, und zwar ab sofort.
Renat Heuberger, CEO von South Pole erläutert: "Die Zeit des Pläneschmiedens und Setzens ehrgeiziger, aber überwiegend langfristiger Klimaziele ist vorbei. Jetzt ist es notwendig, konkrete, auch kurzfristige Reduktionsziele und Meilensteine festzulegen und umzusetzen. Wir müssen alle Anstrengungen begrüßen und aufhören uns zu streiten, ob innerbetriebliche Emissionsreduktionen oder CO2-Kompensation besser sind. Wenn wir eine Chance haben wollen, bis 2050 Netto-Null zu erreichen, ist die Frage nicht 'entweder oder', sondern 'sowohl, als auch".
South Poles Report unterstreicht: Der Markt für freiwillige CO2-Kompensation ist ein transparenter, effizienter und kostengünstiger Weg für die Privatwirtschaft, die Dekarbonisierung zu beschleunigen. Dass Unternehmen ihre Emissionen kompensieren ist extrem wichtig, denn es setzt schon jetzt einen Preis auf jede ausgestoßene Tonne CO2. Die Kompensation erlaubt es Firmen, qualifizierte und förderungswürdige Projekte zu unterstützen und somit aktiv zu werden, um eine schnellere Entkarbonisierung voranzutreiben und Lösungen zu entwickeln, die Emissionen schon heute drastisch reduzieren.
David Antonioli, CEO von Verra, erläutert: "Der heutige Markt der freiwilligen Emissionsreduktionen wird größtenteils von der Wahrnehmung angetrieben, dass der CO2-Fußabdruck eines Unternehmens eine Belastung darstellt. Wir müssen sicherstellen, dass Unternehmen, die diese Belastung angehen wollen, Wege finden, dies zu tun. Zudem bietet ein proaktiver Umgang mit dem Klimawandel den Unternehmen eine einzigartige Chance, ihr Image zu stärken, indem sie den Kampf gegen globale Ungleichheit und ungerechte Klimaverhältnisse unterstützen."
Die uneingeschränkte Unterstützung fürs Klima durch den Privatsektor ist entscheidend, um den Übergang zu einer emissionsarmen Gesellschaft zu meistern.
Über South Pole
South Pole ist eine führende Entwicklerin verifizierter Klimaschutzprojekte und Anbieterin von Nachhaltigkeits- und Klimaschutzlösungen. South Pole unterstützt derzeit über 1000 Firmen und Organisationen dabei, ihre Nachhaltigkeitsstrategien zu erarbeiten und umzusetzen.
Weitere Informationen unter: www.southpole.com
Kontakt: Amelie Wachner, Regional Marketing, DACH, South Pole, E-Mail: a.wachner@southpole.com